Titelbild: Gvoždík, V. et al. (2023)//CC BY 4.0
Nach einer Studie sollten Zwergkrallenfrösche, die seit Jahrzehnten in Aquarien gehalten werden, am besten als Hymenochirus sp. bezeichnet werden, statt wie meist als H. boettgeri oder manchmal als H. curtipes. Dies ist das Ergebnis einer Untersuchung an aquatischen afrikanischen Pipiden, wie die Zytogenetik – Lehre über die Zusammenhänge zwischen Vererbung und Zellaufbau – als Instrument zur Untersuchung der Evolution der Polyploidie (das Phänomen, mehr als zwei Sätze von Chromosomen zu besitzen) und der Taxonomie eingesetzt werden kann.
Die Forschergruppe präsentiert demnach den ersten Karyotyp eines morphologisch identifizierten Exemplars von H. boettgeri mit bekanntem Fundort im nordwestlichen Kongo, das tetraploid ist, also vier Chromosomensätze aufweist. Der Ursprung könne ein ähnlicher sein wie bei den tetraploiden Krallenfröschen der Untergattung Xenopus. Weitere Untersuchungen seien aber erforderlich, um die Evolution und Taxonomie der Gattung Hymenochirus zu verstehen.