Titelbild: Le Verger et al. (2024) / CC BY-NC 4.0
Eine Studie zeigt, wie sehr sich Goldfische von ihren wildlebenden Artgenossen unterscheiden, wobei die morphologische Vielfalt zwischen den Rassen außergewöhnlich groß ist. Abweichungen und Neuerungen finden sich in der gesamten äußeren Morphologie, dem Schädel, den Gehörstrukturen und im Gehirn, manchmal begleitet von physiologischen Beeinträchtigungen. Wie bei Tauben und Hunden hat die künstliche Selektion zu Zierzwecken bei Goldfischen den Erwerb einzigartiger Gestaltmerkmale begünstigt, die in der natürlichen Umgebung nicht lebensfähig wären. Die Art und Weise, wie sich Goldfische von ihren wilden Artgenossen unterscheiden, sei jedoch einzigartig.
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Auswirkungen des Domestizierungsprozesses – in Geno- und Phänotyp – bei Tieren universell sind. Während Säugetiere und Vögel von der Zähmung bis zur intensiven selektiven Zucht gründlich untersucht wurden, ist die Domestizierung von Fischen noch vergleichsweise unerforscht. Mithilfe von Instrumenten des 21. Jahrhunderts zeigten die Forscher, „dass Charles Darwins Verwunderung über den Goldfisch gerechtfertigt ist“.
Literatur: LE VERGER, K. et al. (2024): Goldfi sh phenomics reveals commonalities and a lack of universality in the domestication process for ornamentation. Evolution Letters: qrae032
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